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Kontinuierlich-Mobile Humansensorik
Die Humansensorik hat ein Janusgesicht: sie ist einerseits jedermann bekannt z.B. in Form des Fiebermessens bzw. in Form von EKG oder Blutdruckmessung. Andererseits ist die Humansensorik in ihrer High-Tech-Variante ziemlich unbekannt, abgesehen von Anästhesisten, Intensivmedizinern und wenigen anderen Spezialisten. Sie führt ein Nischendasein in OPs und Speziallabors. Neuerdings ist die Humansensorik ins öffentliche Interesse geraten als kontinuierlich-mobiles Monitoring und dies aus drei guten Gründen:

  1. Die Liegezeiten in Krankenhäusern werden immer kürzer und viele Eingriffe werden schon vollständig ambulant durchgeführt. Trotzdem will man den Patienten bei seiner Rekonvaleszenz nicht völlig alleine lassen. Er sollte von pfiffigen Humansensoren überwacht werden, die sicherstellen, dass Gefahren erkannt und beseitigt werden können, bevor sie zum Problem werden konnten.
  2. Es gibt immer mehr gesundheitsbewusste Menschen, die wissen wollen, was ihnen gut tut und was nicht. Das gilt sowohl für ambulante Therapien als auch für REHA Maßnahmen, Kuren und natürlich auch für Training aller Art, vom Training im Fitnesscenter bis hin zum Waldlauf oder Stepper-Training zuhause. Solchen gesundheitsbewussten Zeitgenossen würden pfiffige Humansensoren die Option eröffnen, ihren Gesundheitszustand zu überwachen und die Daten ihrem Arzt oder einer Klinik zukommen zu lassen. Das Überwachen von Therapien im Alltag, im normalen Leben ist deshalb so wertvoll, weil hier im Gegensatz zu stationären Bedingungen oder den Messungen beim Arzt in der Praxis keine "ungewöhnlichen Situationen" vorliegen.
  3. Humansensorik könnte eine zunehmende Bedeutung für die Diagnostik, insbesondere für Screening-Aufgaben erlangen, wenn sie folgende Anforderungen erfüllt:
    • Mobilität - keine Einschränkung der Körperbeweglichkeit, insbesondere keine Einschränkung von Extremitäten, insbesondere nicht Hände oder Finger, kleine Abmessungen, geringes Gewicht, Betrieb mit kleinen, leichten Energiezellen,
    • Praktikabilität - leicht applizierbarer Sensor, Gerät leicht anzulegen
    • Kontinuierlich = Langzeitanwendung z.B. 8 bis 24 Stunden Dauerbetrieb oder quasikontinuierlicher Betrieb, Datenversand zur online Auswertung oder Datenspeicherung zur offline-Auswertung
    • Kosmetisch unaufdringlich - unsichtbar oder sichtbar aber nicht störend, eventuell sogar trendy
    • Kabellos, d.h. der Datentransfer erfolgt per Funk(-Standard)
    • Unbedenklich - hygienisch einwandfrei, sicherheitskonform, evtl. MedProd
    Wenn alle 6 Anforderungen an eine solche kontinuierlich-mobile Humansensorik vollständig oder doch größtenteils verwirklicht sind, kann der jeweilige Vertreter der Humansensorik als kontinuierlich-mobiles mobiles Monitoring bezeichnet werden.


Es ist erstaunlich, für wie wenige Parameter derzeit eine kontinuierlich-mobile Humansensorik zur Verfügung steht. Es gibt zwar Sensorik für mechanische Parameter wie Position (GPS), Beschleunigung und davon durch zeitliche Integration abgeleitete Größen sowie Körperhaltung, Aber selbst so grundlegende physiologische Parameter wie Körpertemperatur, Blutdruck, Herzfrequenz arterielle Sauerstoffsättigung, Atemfrequenz erfüllen nicht alle Forderungen. Parameter wie Wasserhaushalt, Blutglucosekonzentration, Vigilanz oder Lungenfunktionsgrößen scheinen als kontinuierlich-mobile Humansensorik in weiter Ferne. Monitoringverfahren wie EKG und Blutdruck haben sind zwar wenigstens bereits kontinuierliche Verfahren und mobil, kabellos und kosmetisch unaufdringlich sind sie noch nicht ganz.

BLM entwickelte im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderten Projekts Inprimo kontinuierlich-mobile Humansensorik:
  • für die Körperkerntemperatur
  • für die arterielle Sauerstoffsättigung
  • für die Herzfrequenz
  • für die Atemfrequenz
Von diesen 4 Monitoringverfahren ist die Humansensorik zur Messung der Körpertemperatur praktisch abgeschlossen. Das Verfahren zur Bestimmung der arteriellen Sauerstoffsättigung funktioniert kabelgestützt bereits ausgezeichnet, die Telemetrie steht derzeit noch zur Entwicklung an. Eine kontinuierlich-mobile Humansensorik für den Parameter Blutdruck befindet sich derzeit in der Forschung.



Alltagstaugliche Sensorik muss vielen Anforderungen genügen.